Pfannkuchentag

In einer Woche ist Aschermittwoch – das Ende der ausschweifenden Karnevalszeit und der Beginn der entbehrungsreichen Fastenzeit. Am Tag zuvor, dem Karnevals- oder Veilchendienstag (merke: „Fastnacht“ oder „Fasching“ heißt es im Rheinland niemals!) , gilt es zwei Dinge zu tun: erstens, noch einmal richtig die Sau ‘rauslassen und, zweitens, die sündigen Taten ins Jenseits befördern. Doch was hat das alles mit Pfannkuchen zu tun?

In Großbritannien heißt besagter Dienstag auch Pancake Day, und getreu der durch den Karneval im US-amerikanischen New Orleans bekannt gewordenen Bezeichnung Mardi Gras („Fetter Dienstag“) werden an diesem Tag fettige Pfannkuchen gebacken und mit Zitrone und Zucker verzehrt. (In unseren Breiten wird entsprechend Fettgebackenes in diversen schillernden Varianten wie Berlinern oder Muzen konsumiert.) Die britischen pancakes haben zwar einen ähnlichen Durchmesser wie die amerikanischen (für deutsches Verständnis eher den einer „kleinen“ Bratpfanne, also ca. 16-18 cm, statt, wie hier üblich, mehr als 20 cm), sind aber wesentlich dünner. Die Zubereitung macht einen Großteil des Vergnügens aus, und der pancake enthusiast lässt es sich nicht nehmen, die Pfannkuchen mit einem gekonnten Schwung aus dem Handgelenk in der Luft zu wenden. Wichtig ist, dass die Pfanne beschichtet und sehr heiß ist und der Teig dünn aufgetragen wird. Sobald sich der Pfannkuchen losrütteln lässt, kann er gewendet werden und braucht dann auf der zweiten Seite nur noch ca. 10-15 Sekunden. Hier gibt’s ein supereinfaches Rezept.

Der zweite Teil auf der To-Do-Liste am Pfannkuchentag wird in Köln durch die Nubbelverbrennung exerziert. Eine Strohpuppe, die stellvertretend für alle in der Session begangenen Sünden steht, wird feierlich und ritualisiert verbrannt – und schon ist alles vergeben und vergessen. Eine traditionellere katholische Variante wäre die Beichte, auf deren Konzept der andere Name des Pancake Day, nämlich Shrove Tuesday (von „shrive“ = „beichten“), basiert.

Und welcher berühmte Politiker sich einst als „Krapfen“ bezeichnet hat, erfahrt Ihr nächste Woche.

Der Pommes-Buddha sagt: Ein schöner Pfannkuchen hat noch keinem geschadet.

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