Rut un wieß

Damit meint der Rheinländer eigentlich die Farben seines Herzensfußballvereins, des 1. FC Köln. (Das gleichnamige Lied der Kölner Band Bläck Föös wurde zur Hymne, die vor jedem FC-Spiel im Stadion gesungen wird.) „Pommes rot-weiß“ allerdings, gelegentlich auch „Pommes Bahnschranke“ („chips railway gate style“, da die Schranken an Bahnübergängen in Deutschland rot-weiß gestreift sind) genannt, sind ein Klassiker in deutschen Pommesbuden.

Die Farbbezeichnung ist eine Anspielung auf die beiden deutschen Beigaben zu Pommes frites schlechthin, nämlich Ketchup und Mayonnaise (im Volksmund kurz „Mayo“).

Mayonnaise??? With chips??? Schüttelt es die entsetzte Engländerin. In „good old Britain“ wird diese sämige Verbindung aus Eigelb und Öl ausschließlich als Geschmacksträger auf Sandwiches verwendet, oder gelegentlich mal in einem Salat. Nein, der echte Brite, vorwiegend der unteren und mittleren Gesellschaftsschichten, isst seine chippies niemals ohne Essig! Und zwar nicht irgendeinen Essig (obschon er, so er sich länger in unserem schönen Land aufhält, mangels Alternativen in deutschen Küchen manchen Kummer tapfer zu ertragen gezwungen ist), sondern Malzessig.

Obgleich in unseren Breiten inzwischen die Kartoffelchips mit „Salt & Vinegar“-Geschmack Einzug erhalten haben und zahlreiche Abnehmer zu finden scheinen, treten dennoch bei den meisten Teutonen allein bei der Vorstellung von Pommes frites mit Essig die Geschmacksnerven in Generalstreik.

Nun ja. „There’s all sorts,“ wie der Engländer sagt. Oder: „Jede Jeck is anders,“ wie es im Rheinland heißt. Im Norden Deutschlands sagt man eher: „Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.“ Aber mehr dazu nächste Woche …

Der Pommes-Buddha sagt: Es ist egal, was du auf deine Pommes tust. Hauptsache ist, es macht dich glücklich.

 

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